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Medienberichte
zu Parsifal am Goetheanum 2023
Medienecho 2023
Presseartikel- und Radioausschnitte | PARSIFAL 2023
«Parsifal» unter Anthroposophen: Komm, tanz mit uns den heiligen Gral
»[…] Denn im Zusammenspiel mit der fast naturalistisch klaren, textnahen Inszenierung von Jasmin Solfaghari entsteht ein schillernder Schwebezustand, der in jedem Moment daran erinnert, dass die metaphysischen Inhalte in diesem Weihespiel durchweg eine zweite Ebene über der konkreten Handlung bilden. Gerade der sonst oft kryptische Schluss zeigt dies eindringlich. […] Die insgesamt 36 Mitglieder des Stuttgarter Else-Klink- und des Dornacher Eurythmie-Ensembles zeichnen nicht nur die Spannungskurven der Musik mit ihrer fliessenden Körpersprache nach, sie begleiten als emotionale Spiegelfiguren auch einzelne Protagonisten. Vor allem aber verkörpern sie, im Wortsinne, die zentralen Requisiten des Stücks, nämlich die Gralsschale und den heiligen Speer, die in modernen Inszenierungen oft zum ästhetischen Problem werden. Hier gibt es diese ideell über und über mit Bedeutung aufgeladenen Gegenstände nur in der symbolischen Darstellung durch die Eurythmisten – ein kluger Schachzug, der zugleich auf Steiners Postulat einer immateriellen Welt hinter allem Materiellen verweist. […] Schon zuvor setzt der Dirigent Roland Fister mit der über sich hinauswachsenden Philharmonie Baden-Baden ganz auf die klangsinnliche Seite der Musik. Das tönt anders, aber kaum weniger suggestiv als im Festspielhaus. Obendrein bringen Alejandro Marco-Buhrmester (Amfortas), Thomas Jesatko als diabolischer Klingsor und Wilhelm Schwinghammer (Titurel) reale Bayreuth-Erfahrung mit. Und eine derart packende Auseinandersetzung wie jene zwischen Roman Payer (Parsifal) und Fuchs im zweiten Akt hört man selbst dort nicht alle Tage. […] Das Publikum feiert alle Beteiligten am Ende einhellig […].“
Christian Wildhagen | 6. April 2023 | Neue Züricher Zeitung
»[…] Solfagharis Personenregie in den Bühnenbildern und die stets zur Gesamtoptik passenden und geschmackvollen Kostümen sowie das Videodesign von Walter Schütze finden sich in dieser Inszenierung in vollständiger Harmonie mit den dramaturgischen Intentionen Wagners. Sie bewirken eine unmittelbare Verständlichkeit und damit hohe Erlebnisintensität dessen, was auf der Bühne vor sich geht […].«
Dr. Klaus Billand | 10. April 2023 | online merker
Wenn der Heilige Gral zum Tanz wird
»[…] Das Publikum im restlos gefüllten Saal zeigte sich begeistert […].«
Fabian Kristmann | 3. April 2023 | Basler Zeitung
»Im Goetheanum wird der Opernbesucher zum Gast einer Gemeinde, die Seelisches anschaulich erkundbar machen will. In der Ernsthaftigkeit dieser Ambition ist dies durchaus beeindruckend. Als agnostischer Musikfreund wird man nicht enttäuscht.«
Bernhard Doppler | 5. April 2023 | Der Tagesspiegel
»[…] Es ist das Ernstnehmen des Stücks […] die sakrale Athmosphäre des Stücks herrscht vor. […] Musikalisch sehr gelungen, auch die Chöre. Es ist schon ein Gesamtkunstwerk, das auch durch die Regisseurin wesentlich gleichsam befeuert wird. Die Besetzung ist gut. Wenn man sich auf diesen fünfstündigen Abend einlässt, nimmt man sehr sehr viel mit und das ist horizonterweiternd nicht nur für Wagnerianer, sondern auch weil die Eurythmie die ganze Theaterästhetik von Steiner […] auch ein kulturelles Phänomen ist und wir gleichzeitig ein Stück Kulturgeschichte erleben, live.«
Fuchs, Jörn Florian | 03. April 2023 | Deutschlandfunk
»[…] Die Blumenmädchen-Szene gerät durch Solfaghari zur komödiantischen Attacke gegen Parsifal. Der „reine Tor“ hat ja keine Ahnung davon, dass es so etwas wie ‚Womanizer‘ gibt und er als ein solcher in Verruf geraten könnte […].«
Roland H. Dippel | 8. April 2023 | neue musikzeitung
Der Gral leuchtet: „Parsifal“ im Goetheanum
„ […] Es entstehen […] dramatische Konfrontationen und pathetische Erzählungen, die gegenüber dem Tanz durchaus eine theatralische Dynamik entfalten. Auch zitieren die abstrakten Bühnenbilder, meist Steine und Quader, von Walter Schütze den Schweizer Bühnenbilddesigner Adophe Appia, der vor allem bei Richard Wagner wegweisend die illusionistischen, konventionellen Bühnenbilder zu verdrängen wusste. […]
Roland Fister leitet effektvoll das Philharmonische Orchester, die Sängerinnen und Sänger bewältigen mühelos ihre monströsen Partien, zeigen ihre Wunden und lassen und mitleiden […]. Ein eindrucksvolles Opernerlebnis also sicherlich. Doch im Goetheanum wird der Opernbesucher vor allem zum Gast einer Gemeinde, die versucht, Seelisches zu erkunden und erlebbar zu machen und in dieser Ernsthaftigkeit durchaus eine interessante Alternative zum traditionellen Opernbetrieb.“
Bernhard Doppler | 4. April 2023 | MDR Klassik 4
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